fig 01Oberriexingen – gelegen in Baden-Württemberg, ist eine Partnergemeinde der Pfarrgemeinde Agendorf. Nach dem Besuch der Agendorfer in Oberriexingen wurde ein Gegenbesuch einer Jugendgruppe in Agendorf vereinbart. Nun wurde es wahr gemacht, die Jugendlichen der beiden Gemeinden trafen sich, begutachteten sich und schlossen Freundschaft. Das ging so weit, dass den Deutschen die Lieder der Agendorfer, die diese natürlich auf ungarisch sangen, unheimlich gut gefielen. Auch sonst fanden so manche von ihnen aneinander Gefallen, was wirklich ganz nett war.

Ich durfte ebenfalls zwei Tage mit ihnen verbringen, lernte da junge Menschen kennen, die mir in manchen Dingen sehr imponierten. Ungezwungen, freundlich und weltoffen fand ich nicht nur die Gäste, auch die ungarischen Buben und Mädel hatten wirklich die Coolness drauf. Ich weiß nicht, wie diese jungen Menschen alles aufnahmen, ich jedenfalls kann behaupten, dass ich mit einigen Freundschaft geschlossen habe, und das nicht nur auf Facebook.

An einem Tag feierte ich mit ihnen Gottesdienst, wir sangen und tanzten bei Kirchknopfs Heurigem zu ungarischer Volksmusik. Joszi Csoltoi und seine Frau Martha brachten den Gästen ungarische Tänze bei, alle machten begeistert mit. Der Abend war einer der kurzweiligsten, den ich in letzter Zeit erlebte. Am nächsten Tag gings dann nach Schattendorf, wo ich ihnen einiges erzählen und zeigen durfte. Annemaries „Mae Terra" und das „Mühlgrundstück" durfte besichtigt werden, auch zur Gedenkstätte der in Schattendorf während des Krieges verstorbenen Juden konnten wir gehen. Leider konnte vom großzügigen Angebot von Bürgermeister Johann Lotter, das Schattendorfer Freibad gratis zu benutzen, kein Gebrauch gemacht werden. Regen und kühler Wind machten den Vormittag etwas ungemütlich. Gemütlich jedoch war es im Badrestaurant, wo bei herrlichen Wiener Schnitzeln Mittagspause gemacht wurde.

Am Nachmittag wurde dann die Gedenkstätte in Sopronköhida besucht, wo das Paneuropäische Picknick im Jahre 1989 stattgefunden hatte. Hier konnte man feststellen, dass die Jugend, die ja damals noch gar nicht auf der Welt war, mit all diesen Ereignissen nicht viel anfangen konnte. Der Eiserne Vorhang, bekannt von vielen Bildern, hat seinen Schrecken verloren. Wer von diesen jungen Menschen kann sich denn vorstellen, dass Menschen hinter solchen Zäunen festgehalten wurden? Sie empfanden diese Vergangenheit als „ziemlich blöd", schüttelten den Kopf und gingen zur Tagesordnung über. Doch ein wenig beeindruckt waren sie schon, als sie hörten, dass hier an diesem unscheinbaren Flecken Erde, die Weltgeschichte neu geschrieben wurde. Dass hier, an diesem kleinen Punkt, Weltreiche zerschellten!

Je, es war für unsere Besucher eine Zeit, in der sie viel gesehen und gelernt hatten. Sie lernten eine ihnen ziemlich fremde Welt kennen, in der nicht alles selbstverständlich war und auch heute noch nicht ist. Doch wie schon erwähnt, sie fanden eine unerwartete Gastfreundschaft vor, freundeten sich mit jungen und älteren Menschen an. Dass es wichtig war, alles zu sehen, bewies ein junges Mädel, welches sich auf einem Transportkarren kutschieren ließ, um überall dabei zu sein. Und trotz des schmerzenden Knöchels beim Tanzen ebenfalls mitzumachen.

Mit dem Versprechen, die jungen Kontakte noch lange zu hegen und zu pflegen, trennten sich die jungen Menschen, einige sehr schweren Herzens, Tränen hatten nicht nur die Jugendlichen in den Augen.

Pfarrerin Elke Gratz und ihre Helferinnen und Helfer, die Pfarrerfamilie Eszter und Michael Heinrichs, Böhm Andeas und alle anderen, die dabei waren, gilt der herzlichste Dank für die Durchführung des Agendorfer ÖKO-Lagers, an dem ja auch einige Tage lang Kinder von 6 bis 12 Jahren teilnahmen. Nochmals allen, die mitgeholfen haben, herzlichen Dank.  

                     
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Euer rasender Reporter