Wir Donauschwaben.

Uns're Vorväter kamen aus deutschen Landen.

Donau abwärts, in Ulmer Schachteln, zu fremden Stranden,

wo sie, suchend, neue Heimat fanden.

Sie rodeten das Land; die Ersten fanden den Tod,

die Zweiten Not, erst die dritte Generation das Brot.

Sie harrten aus und vertrauten auf Gott.

Sie waren rechtschaffen, fleißige Leut'

Auch mutig, zu halten bereit

Den Wall Europas in der Türkenzeit.

„Die Kornkammer Europas" war das Land genannt,

„wo Milch und Honig fließt" auch das war bekannt –

Uns're schöne Heimat, aus der wir nun verbannt.

Man raubte uns Heimat, Erbe, vernichtete viel Leben.

Doch uns blieb der schönste Reichtum, den Gott uns gegeben:

Uns're Kinder und Kindeskinder, die weiter leben!

Gisela Krallitsch, 13. März 1972

Heimatvertrieben – ein hartes Wort.

Es brachte uns die bitterste Not,

vielen sogar auch Krankheit und Tod.

Heimatland und Heimaterde,

Haus und Hof und auch die Herde,

mussten wir lassen mit samt dem Erbe.

Fort ging es in ein fremdes Land,

es war zwar unser Mutterland,

doch niemand reichte helfend die Hand!

Die Zeit verging. Der Krieg war aus.

Für uns gab's aber kein nach Haus –

Enteignet waren wir, o Graus!

Familien waren ganz zerstreut,

mussten sich erst finden, erneut

neues Leben beginnen in armer Zeit.

Gisela Krallitsch, 29. August 1971