fig 001"Sucht der Stadt Bestes"
((mle)(mosbach) Baracken bei der Josefskirche im Hammer waren erste Unterkunft der Vertriebenen, die als Strandgut des Krieges nach Mosbach kam. Jetzt feierte die Landsmannschaft Donauschwaben zum 54ten Mal das Weihefest ihrer Gotteshäuser in der Kirche, die dem Schutzpatron der Flüchtlinge geweiht ist. Erstmals zelebrierte Gemeindepfarrer Dr. Stefan Rencsik, der im donauschwäbischen Siedlungsgebiet Siebenbürgen geboren ist. Bei der Festpredigt erinnerte Diakon Manfred Leitheim an die Worte des Jeremia an die nach Babylon zwangsumgesiedelten Israeliten: „Sucht der Stadt Bestes.“ Der Prophet forderte sie auf, sich für Babylon zu engagieren, dort zu Wohlergehen und Frieden beizutragen. „Baut Häuser, pflanzt Gärten, sorgt für ein funktionierendes Familienleben.“. Gott wolle, so der Diakon, dass wir der Stadt Bestes suchen und dass wir für unser Land beten. So hätten auch die Heimatvertriebenen ihren Beitrag für die Erneuerung Deutschlands und für die Lebendigkeit der Kirchen geleistet. Der Vorsitzende, Stadtrat Anton Kindtner begrüße in der „Alten Mälzerei“ die Gäste, unter ihnen Oberbürgermeister Michael Jann, zum 64. weltlichen Kirchweihfest. „Heimat und Identität“, betonte Kindtner in seinem Grußwort, „das sind wichtige Stichwörter in dieser Zeit. Je mehr ich mir meiner eigenen Identität bewusst bin, umso selbstbewusster kann ich die Begegnung mit Anderen zulassen.“ Das gelte umgekehrt genauso, wenn man Begegnungen ermöglichen will, dürfe man nicht die ausländischen Mitbürger zu guten Deutschen machen wollen, sondern zu Türken, Italiener, Spanier, die ihre eigene Identität leben und die gerade deshalb die Begegnung mit uns Deutschen nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung erleben.

 

 
fig 002„Unterschiede kann man bedauern oder als Reichtum betrachten“
Nach der Begrüßung führte Anton Kindtner aus: „Viele der Nachkommen haben die Siedlungsgebiete nie gesehen. Aber eine Heimat, die man nicht kennt und in die man nicht hinfahren kann, die ist irgendwie keine Heimat. Aber noch spannender finde ich die Frage: Was ist mit der zweiten und der dritten Generation von Vertriebenen und Flüchtlingen? Schlagen sie neu Wurzeln in der Landschaft, wo sie aufwachsen? Bleibt ein Rest Heimatlosigkeit? Sind sie sich einer Leere bewusst?“ Unterschiede, so der Vorsitzende könne man bedauern, aber auch als Reichtum betrachten. Er plädierte dafür, die Welt so zu gestalten, dass niemand mehr seine Heimat verliert, aus welchen Gründen auch immer. Oberbürgermeister Michael Jann erinnerte, dass Brauchtum zu erleben, zu feiern und fröhlich zu sein, ein Stück Lebensqualität sei. Die Donauschwaben erfüllten diese wichtige Aufgabe bereits in der dritten Generation und seien mit ihren zahlreichen Veranstaltungen und Beiträgen aus dem kulturellen Leben der Großen Kreisstadt Mosbach nicht wegzudenken. Der Oberbürgermeister: „Besonders bemerkenswert finde ich die Integration des Nachwuchses, die bei der Landsmannschaft hervorragend funktioniert. Davon könnten sich viele andere Vereine eine Scheibe abschneiden.“
 
fig 003„Mit „Schustertanz“ und kindlicher Begeisterung bei der Sache
Durch das Programm führte die zweite Vorsitzende Sabine Kress. Es begann mit dem Einzug der Fahnenträger, des Kirchweihpaares Isabell Gaiser und Holger Vogel, der donauschwäbischen Gruppen, der Volkstanzgruppe „Knipoog Affligem“ aus Flandern und der Trachtengruppe Leinwarer aus Schwaigern. Die Nachwuchstanzgruppe, heute, wie Sabine Kress schmunzelnd erzählte, mit einigen aufgeregten Debütanten, tanzte in Wandorfer Tracht und mit ihren Betreuern Christina Gaiser und Holger Vogel ins Programm. Sie waren bei „Klapptanz“ und „Schustertanz“ mit ansteckender kindlicher Begeisterung bei der Sache. Mit der Kindertanzgruppe, der Jugendtanzgruppe und dem Tanzkreis der Donauschwaben gestaltete die Volkstanzgruppe „Knipoog Affligem“ das Programm. Von „Bumerang“, über „Burschenweihe“ bis „Kirmespolka“ spannte sich der abwechslungsreiche Bogen der Tänze. „Knipoog Affligem“ stellte tänzerisch Brabant vor. „Knipoog“ bedeutet Augenblinzeln. Affligem ist bekannt durch das Affligembier, das seit dem sechzehnten Jahrhundert gebraut wird. Mit dem „Stampftanz“ und dem „Boerenkermis“, einem Tanz, der von den Bauern aus Freude nach dem Einbringen der Ernte getanzt wurde, erinnerte sie an die Geschichte ihrer Heimat. Erstmals Teil des Programms war die Showtanzgruppe „Exotica“ aus Neckarelz. Sabine Kress konnte mit der Akrobatikshow: „ Bring me to life“ stolz Sportakrobatik auf hohem Niveau ankündigen.
 
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Aus diesem Grund bringen wir immer mal wieder Nachrichten von den Mosbacher Donauschwaben auf unseren Seiten (z.B. vom Masseldornfest oder dem sehr populären Kiritog der Donauschwaben in Mosbach).