Maria Gálos (1945)Maria Gálos (2009)Am 3. September 2012 hat Frau Maria Gálos im Alter von 77 Jahren den Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren.

Wir sind sehr traurig und wir werden unsere "Mizzi-Tante" vermissen.

Die Beerdigung fand am 5. September um 14 Uhr auf dem Friedhof in Agendorf statt.

 

Maria Gálos wurde am 6. März 1935 als erstes Kind von Andreas Wödl und seiner Ehegattin Maria, geborene Steiner in Agendorf geboren.

Das erste einschneidende Erlebnis im Leben von Maria Gálos war sicher der frühe Tod des Vaters im Jahre 1945 - da war sie grade mal 9 Jahre alt. Eine Bombenexplosion in Agendorf kostete ihm das Leben und machte seine Ehefrau mit 32 Jahren zur Witwe, die fortan zwei kleine Mädchen alleine erziehen musste.

Ein Jahr später, im Jahr 1946 ein erneuter Schicksalsschlag, der das Leben von Maria bis zu ihrem Tod prägte: die Vertreibung der Deutschen aus Agendorf. Die 10-jährige Maria durfte zwar mit Mutter und Schwester Theresia in Agendorf bleiben, aber sie musste zusehen wie viele Verwandte, Freunde und Bekannte gezwungen wurden, das geliebte Heimatdorf zu verlassen. Oft hat mein Vater erzählt wie seine Cousine Maria - mit ihrer 5 Jahre jüngeren Schwester Theresia an der Hand - traurig an den Bahngleisen stand und den Güterzügen nachgewunken hat, die mit all ihren Lieben vom Agendorfer Bahnhof in eine ungewisse Zukunft fuhren. Was mag wohl in den Gedanken des kleinen Mädchens damals vorgegangen sein?

Es sollte fast 20 Jahre dauern, bis sich Maria und mein Vater wiedersehen konnten: im Jahr 1965 reiste mein Vater, der in Deutschland eine neue Heimat gefunden hatte, erstmals wieder in seine alte Heimat. Da waren er und Maria erwachsen und hatten jeder schon eine eigene Familien.  Maria schaute zufällig aus dem Fenster als er durch das Dorf ging und hat ihn sofort wiedererkannt - über diese freudige Wiedervereinigung wurde uns später sehr oft mit feuchten Augen berichtet.

Die schweren Zeiten nach der Vertreibung waren vorbei, aber in den 60-er Jahren war es nicht so einfach, sich gegenseitig zu besuchen und den Kontakt aufrecht zu erhalten, der eiserne Vorhang war sehr dicht. Aber nichts konnte Maria aufhalten, und so besuchte sie oft die Verwandten in Deutschland und auch die deutschen Verwandten waren bei ihr in Agendorf immer herzlich willkommen. Über all die Jahre - bis heute - blieb eine enge Verbindung bestehen.

Im letzten Jahr konnte Maria es noch erleben, wie zwei ihrer Enkel sie zur Uroma gemacht haben. Das hat ihr große Freude bereitet und sie über die schwere Zeit der Krankheit hinweggetröstet. Am 3. September nun schloss sie für immer die Augen und wurde von großem Leiden erlöst.

Wir wünschen den Hinterbliebenen und auch uns dass die vielen schönen Erinnerungen an unsere Mizzi Tante neben Trauer und Abschiedsschmerz treten. Liebe Mizzi - wir danken Dir für alles, was wir mit Dir erleben durften und wir sind sicher, dass es Dir dort, wo Du jetzt bist gut geht und Du lächelnd auf uns herunterschaust.....

 

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