Im Alter von 90 Jahren ist Andreas Schindler am 22.7.2012 in Sinsheim verstorben. Am 12. Oktober 1921 wurde Andreas Schindler in Harkau als Sohn von Tobias Schindler und Theresia Lagler geboren, er besuchte dort die deutschsprachige Volksschule, später dann in Ödenburg die Mittelschule und die Lehrerbildungsanstalt. Zwei Berufsjahre verbrachte er in Ungarn, geriet dann in russische Kriegsgefangenschaft, wo er 1945 wieder entlassen wurde. Im Jahr 1946 ereilte ihn das Schicksal fast aller Harkauer Einwohner – er musste seinen geliebten Heimatort verlassen und in Deutschland ein neues Leben aufbauen. Seinen Lebensmittelpunkt fand er schnell in Sinsheim, wo er im Jahr 1963 zum Rektor der Grund- und Hauptschule ernannt wurde. Diese Aufgabe führte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1984 aus. Harkau – sein Heimatort hat ihn sein Leben lang nicht losgelassen. Immer wieder fuhr er zu Besuch in die alte Heimat, verbrachte viel Zeit bei der Forschung über geschichtliche Hintergründe und Stammbäume. Das Schicksal der vertriebenen Harkauer hat ihn immer interessiert und er hat vielfältige Kontakte zu all denen gepflegt, die nach der Vertreibung 1946 in der ganzen Welt verstreut lebten. Seine Pensionierung nutzte er dazu, um ein Buch über sein geliebtes Harkau zu schreiben. Dieses Buch mit dem Titel „Harkau mein Heimatdorf“ wurde mit dem Landespreis für Heimatforschung des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet und wir sind Herrn Andreas Schindler sehr dankbar für die geschichtlichen Hintergründe, die er darin aufgearbeitet und festgehalten hat und die uns heute Auskunft darüber geben, wie unsere Vorfahren in Harkau gelebt haben. Dieses umfassende geschichtliche Werk hat er uns großzügig zur Verfügung gestellt, so dass alle an Harkau interessierten Menschen die Möglichkeit haben, über das Internet davon zu profitieren. Wir werden Andreas Schindler in dankbarer Erinnerung halten als einen, der mit Herzblut und Leidenschaft seiner Heimat verbunden war und uns immer wohlwollend unterstützt hat. Claudia Söder im Namen des Teams www.oedenburgerland.de
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