Agendorf hat eine neue Partnergemeinde

Seit vielen Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen den Einwohnern von Oberriexingen und Agendorf/Wandorf. Zahlreiche Besuche zwischen beiden Seiten haben über die Jahre stattgefunden, Freundschaften sind entstanden - nicht zuletzt leben in Oberriexingen auch ehemalige Agendorfer, die 1946 vertrieben wurden und sich in Oberriexingen neu angesiedelt haben.

Die Feierlichkeiten in Oberriexingen waren hervorragend bis ins Detail organisiert, das ist uns ganz besonders positiv aufgefallen. Ein herzliches Dankeschön an die Kirchengemeinde Oberriexingen!

Partnerschafts-Vereinbarung zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde von Agendorf und Wandorf und der Evangelischen Kirchengemeinde Oberriexingen

Präambel

• im Glauben an Jesus Christus als Haupt der Kirche und Herrn der Welt auf der gemeinsamen Grundlage des Wortes Gottes,
• wie es in der Heiligen Schrift gegeben und in den Bekenntnissen der Reformation durch Martin Luther, Johannes Brenz und Matthias Devay bezeugt ist,
• getragen von der Bitte Jesu, „dass alle eins seien" (Joh. 17,21),
• auf der Grundlage der Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes Württemberg,
• in der Überzeugung, dass durch partnerschaftliche Beziehungen zwischen den Menschen unserer Gemeinden die Verständigung und das friedliche Zusammenleben zwischen unseren Völkern gefördert werden, und dass wir damit einen Beitrag zur Verwirklichung des vereinigten Europa leisten,
• unterzeichnen die Evangelische Kirchengemeinden von Agendorf und Wandorf in Ungarn und die evangelische Kirchengemeinde Oberriexingen in Württemberg/Deutschland folgende

Partnerschafts-Vereinbarung:

1. im partnerschaftlichen Miteinander ist es wichtig, die geistlichen Gaben der verschiedenen protestantischen Traditionen kennen zu lernen, sich davon bereichern zu lassen und so voneinander zu lernen. Daher verpflichten wir uns, das Leben unserer Gemeinden auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Arbeitsbereichen kennen zu lernen, einander zu Gottesdiensten und Veranstaltungen einzuladen sowie regelmäßige Begegnungen zu vereinbaren.
    
2. Unsere Partnerschaft lebt davon, dass wir Gottes Wort gemeinsam hören und den Heiligen Geist in uns und durch uns wirken lassen. Wir wollen den bisherigen Weg fortsetzten und durch Gebete und Gottesdienste die geistliche Gemeinschaft zwischen unseren Gemeinden vertiefen, sowie die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi fördern. Wir verpflichten uns, füreinander und miteinander zu beten, und einander in geschwisterlicher Achtsamkeit zu begleiten.
    
3. An der Partnerschaft sollen möglichst viele Gemeindeglieder aktiv teilhaben. Deshalb kommt der Förderung dauerhafter persönlicher Beziehungen zwischen den Menschen und Vereinigungen beider Gemeinden dieselbe Bedeutung zu wie der Entwicklung von Arbeitsbeziehungen zwischen Institutionen, Gremien und Amtsträgern.
    
4. Beide Gemeinden entscheiden je in eigener Verantwortung, in welcher Organisationsform, wann, wo und wie die einschlägigen administrativen und organisatorischen Aufgaben bezüglich der Partnerschaft bearbeitet werden. Sie fördern in ihren Gemeinden das Bewusstsein, ein Teil des ganzen Leibes Christi zu sein. Dies geschieht in Verbindung und auch als Teil der jeweiligen Landeskirche und der verbindenden Diasporawerke.
    
5. Angesichts vielfältiger Orientierungslosigkeit, aber auch mannigfacher Suche nach dem Sinn des Lebens sind wir als Christinnen und Christen besonders herausgefordert, unseren Glauben zu bezeugen. Wir wollen unsere Partnerschaft dazu nutzen, dass dies in die gesellschaftliche Öffentlichkeit hinein vermittelt wird.
    
6. Beide Gemeinden verpflichten sich, in geeigneter Weise in Medien und bei öffentlichen Anlässen die Ziele und Inhalte der Partnerschaft werbend zum Ausdruck zu bringen.
    
7. Beide Partner ermutigen durch ihren Einsatz und ihr Engagement den jeweils anderen in seinem ökumenischen Kontext, Zeuge zu sein und in ökumenischer Vielfalt und Weite das eigene, protestantische Profil zu schärfen.
    
8. Bei möglichen Kontroversen werden Gemeinden das Gespräch suchen und alle, auch strittige Fragen gemeinsam im Sinne des Evangeliums und der Überlieferung unserer Kirchen erörtern, tragfähige Antworten suchen und anstehende Probleme lösen.
    
9. Gegenseitige finanzielle Verpflichtungen jeglicher Art, befristet, projektiert oder dauerhaft, werden durch diese Vereinbarung nicht eingegangen. Eine gegenseitige Haftung finanzieller oder juristischer Art ist ausgeschlossen.

Schlussbestimmungen

Die vorliegende Partnerschafts-Vereinbarung wird für eine unbefristete Dauer geschlossen. Sie kann von jeder Gemeinde durch schriftliche Mitteilung an die andere jederzeit gekündigt werden. Im Falle der Kündigung erlischt die

Vereinbarung nach Ablauf von 6 Monaten.

Die Vereinbarung ist in der Zukunft, je nach den Gegebenheiten, gemeinsam auch modifizierbar und veränderbar.

Die Vereinbarung wird in ungarischer und in deutscher Sprache ausgefertigt, jede Gemeinde erhält je einen Ausdruck.

Die Unterzeichnung erfolgt am Pfingsttag des Jahres 2012 in Oberriexingen

Oberriexingen, den 27. Mai 2012

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Die Unterzeichnenden für die ev. Kirchengemeinde Agendorf und Wandorf:

• Pfarrer Michael Heinrichs
• Der Kurator von Wandorf, Zsolt Simon
• Die stellv. Kuratorin von Agendorf Ildikó Plöchl

und für die ev. Kirchengemeinde Oberriexingen:

• Pfarrer Ulrich Gratz
• Der 2. Vorsitzende von Oberriexingen, Albrecht Noller