Wie immer ein reichhaltiges Begrüßungsbüffet für die Jury.Am Freitag, dem 27. Feber 2012 fand in der Nationalitätenschule am Tannenplatz (Fenyö tér) der diesjährige Rezitationswettbewerb statt. Magdalena Krisch von der Deutschen Selbstverwaltung Sopron eröffnete den Bewerb mit nachdenklich stimmenden Apellen an die Anwesenden, die deutsche Sprache auch in Zukunft zu pflegen.
Über 100 Kinder nahmen dieses Jahr wieder an dem Bewerb teil. Die ersten vier jeder Kategorie treten dann in Wieselburg an. Der Höhepunkt dieser Bewerbe ist dann der Bewerb in Budapest. Es gibt bei diesen Bewerben natürlich auch eine Kategorie „Mundart“! Doch diese Sparte ist vom „Aussterben“ bedroht! Waren doch diesmal wieder nur sieben TeilnehmerInnen angetreten. Was wohl auch daran liegen mag, dass in den Familien immer weniger der Dialekt bzw. die Mundart gesprochen wird. Es ist schon bemerkenswert, wenn Eltern oder Großeltern noch mit den Kindern in deutscher Sprache kommunizieren. Doch wir hier, diesseits der Grenze, dürfen uns wohl nicht allzu sehr beklagen, was die Mundart betrifft. Können doch unsere Kinder auch fast keinen originalen ortsüblichen Dialekt mehr sprechen. Dabei ist es heute durchaus kein Mangel, wenn des öfteren Mundart auch bei offizielleren Anlässen erklingt.
 
Edit Hrovat moderierte gekonnt den Bewerb.Diesmal mehr im Hintergrund: Eszter Németh.Souverän in der Gesamtleitung: Direktorin Rita Barilich.Volkstänze zur Einstimmung.Auch diesmal wieder rappelvoll – der Festsaal der Schule.

Der Bewerb war wieder, wie auch in den vergangenen Jahren, sehr gut vorbereitet. Edit Hrobat und Eszter Németh mit ihren Helferinnen machten der Direktorin, Frau Rita Barilich, wahrlich alle Ehre. Ohne Pannen so einen Bewerb über die Bühne zu bringen, dass zeugt schon von vielen Arbeitsstunden und einem sehr guten organisatorischen Talent. Kinder und Juroren wissen es zu schätzen!
 
Allgemein war zu hören, dass das Niveau der Kinder extrem hoch war, ausgezeichnete Vorträge, natürlich alle auswendig (!), waren an der Tagesordnung und machten es der Jury nicht leicht. Etliche Exaequo-Plazierungen konnten diesmal festgestellt werden, auch Sonderpreise gab es einige.
 
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Ich konnte Gott sei Dank feststellen, dass in der Kategorie „Mundart“ das Niveau ebenfalls ausgezeichnet war. Der „Fasching“ von Alex Varga war in Vortrag und Gestik einsame Spitze, sein erster Platz war wohlverdient. Aber auch bei den älteren Vortragenden (7.-8. Klasse) in Hochdeutsch waren Spitzenvorträge zu hören. Trisztan Nagy fesselte uns durch seine überaus exakte Betonung, aber auch die Zweitplazierte, Romána Szakal beeindruckte uns Juroren. Sie hatte es sich nicht leicht gemacht, waren doch das Gedicht über die Liebe und ihr zweite Vortag – der dritte Streich von Max und Moritz, so zeimlich das Konträrste, das man sich denken konnte. Waren wir tief berührt von „Was ist Liebe“, so konnten wir herzhaft lachen über die beiden Lauser und Meister Böck. Romána war eine überaus wandlungsfähige Vortragende! Die beiden hatten es uns Juroren nicht leicht gemacht – ein Punkt Unterschied sagt alles über die Gleichwertigkeit der beiden aus.
 
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Und so war es wieder einmal ein wunderbares Erlebnis, die Kinder waren mit Eifer bei der Sache und es tut gut, solche Stunden zu erleben. Leider gibt es diese Art von Bewerben in unseren Schulen kaum. Aber wenn man ein wenig nachdenkt: was sollen denn die Kinder noch alles tun – gleicht doch ihr Streß bald dem von uns Erwachsenen. Aber ein bisserl was müßte doch immer noch gehen….?
 
Nun bleibt nur noch, Danke zu sagen allen, die dabei mitgeholfen haben, den Kindern ebenso wie den lehrerinnen und natürlich auch den Sponsoren. Denn die herrlichen Buchpreise, das abschließende Mittagessen und vieles, das man gar nicht zu Gesicht bekommt, muß ja auch von irgendwoher beschafft werden.
 

 
Euer rasender Reporter

 
 
Anmerkung der Webmaster:
Horitschon liegt eigentlich nicht im oedenburgerland, aber die grenzüberschreitenden Projekte, gerade mit der Jugend, sollten hier nicht unerwähnt bleiben, bilden sie doch eine wichtige Grundlage für das zukünftige Miteinander.