hori 01Wenn man nicht nur einen Blick über den Tellerrand riskiert, sondern auch einmal um den Teller herumgeht, seine Neugier ein wenig befriedigen möchte, so stößt man auf die herrlichsten Erlebnisse. Offensichtliches nimmt man ja nur zu oft so nebenbei wahr, denkt sich nicht allzu viel dabei und versäumt so manches, was das Leben nicht nur schön, sondern auch interessant, spannend und abwechslungsreich macht.
So habe auch ich wieder ein Erlebnis vom Feinsten gehabt. Verantwortlich dafür ist die überaus engagierte Lehrerin der Nationalitätenschule am Fenyö tér in Ödenburg. Eszter und ich sind nun schon recht gute Freunde geworden und so kam es, dass sie mich spontan einlud, doch bei der Präsentation des Ergebnisses eines zwejährigen Projektes mit der Partner-Volksschule Horitschon dabei zu sein. Nun, wenn es was Neues zu sehen und zu erleben gibt, bin ich immer zu haben und so durfte ich im Bus mit der ungarischen Klasse mit nach Horitschon fahren.
 
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Horitschon – bekannt als eine sehr gute Rotweingemeinde – hat natürlich auch vieles anderes zu bieten. Neben der Hauptschule (jetzt Neue Mittelschule) gibt es – im zweifachen Sinn – natürlich auch eine moderne Volksschule. Und hier fand nun die Präsentation des Schulprojektes vor fachlich kompetentem Publikum statt. HR F. Fischer, der amtsführende Vizepräsident des Landesschulrates für Burgenland, Mag. Dr. Karl Novak vom Institut für Personal- und Schulentwicklung an allgemeinbildenden Pflichtschulen, Sprachenexperte Univ. Prof. Dr. d. Larcher und natürlich der Hausherr, Peter Heger, Bürgermeister von Horitschon, um nur einige zu nennen, waren von den Darbietungen sehr begeistert und lobten die Schüler und Lehrerinnen gleichermaßen.
 
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Ja, was gab es denn nun zu sehen? Wie immer das übliche: Theaterkurzstück, Spiele, Chorgesang, Musikdarbietungen verschiedenster Art – aber doch nicht wie gewohnt! Wenn man genau hinhörte, wie die Kinder sangen oder sprachen – es gab hier keine Probleme zwischen den ungarischen und den burgenländischen Kindern! Fließend gingen die Texte vom Ungarischen ins Deutsche über – man hörte zu und fand es als das selbstverständlichste von der Welt.
 
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Was natürlich bald auffiel – die Kinder beider Schulen waren weder gehemmt – das fachlich versierte Publikum störte sie überhaupt nicht – die Kinder waren offen, freundlich und natürlich auch die Lehrpersonen, die diese Kinder betreut hatten. Freundliche, ja herzliche Aufnahme, immer gesprächsbereit und ich hatte, da ich ja Außenstehender war und nur meine Fotos machte, nie das Gefühl, nur geduldet zu sein.
 

Frau Direktor Marion Schmiedl war ebenso locker und dynamisch wie ihre Direktionskollegin, Rita Barilich aus Sopron. Die beiden Damen verstanden sich aufs Beste, sie hatten sichtlich Freude an dem Ergebnis des Projektes. Die Lehrerinnen Eszter Németh aus Soporn und Silvia Rázó aus Horitschon hatten immense Arbeit geleistet und in diesen zwei Jahren der Projektdauer ihren betreuten Kindern die „Scheu“ vor dem anderssprechenden Nachbarn genommen. Dem gesamten Team von beiden Schulen werden es die Kinder einmal zu danken wissen, ebenso wie ich hier, leider nur in kargen Worten, allen ein herzliches „Dankeschön“ für die Gastfreundschaft ausdrücken kann.
 
 
 
Euer rasender Reporter

 
 
Anmerkung der Webmaster:
Horitschon liegt eigentlich nicht im oedenburgerland, aber die grenzüberschreitenden Projekte, gerade mit der Jugend, sollten hier nicht unerwähnt bleiben, bilden sie doch eine wichtige Grundlage für das zukünftige Miteinander.