Zum Beginn des Bergbaues im Fichtental war die Armut der Bergbaufamilien recht groß. Sie lebten in unmenschlichen Verhältnissen, besonders im Bereich der Verpflegung. Zur Winterzeit gab es öfter Tage, an denen das eine oder andere Familienmitglied hungern musste.
Daher spielte das Wildern in jeder Familie eine große Rolle, durch das Wildfleisch ergänzten sie ihre Speisenfolge. Die wildernden Väter waren harte Männer, und ohne Ausnahme jagten sie jedes Tier, deren Fleisch essbar war.
Jede Familie musste sich auf den kommenden Winter vorbereiten, nicht nur mit einem kleinen Lebensmittel-Proviant, sie mussten auch viel Brennholz sammeln. In den kleinen Holzhütten war es sehr kalt, darum musste ein Feuer Tag und Nacht brennen. In einer warmen Wohnung war auch der Hunger leichter zu ertragen.

Als der Herbst einbrach, wurden die Wilderer aktiver, denn sie mussten nicht nur den Tagesbedarf, sondern auch die Reserve für den Winter anschaffen. Im Winter konnten sie nicht jagen, die großen Schneestürme behinderten sie, denn bei großen Stürmen geht auch das Wild nicht. Und was noch gefährlicher war, im Schnee sah man die verräterischen Spuren.

Als die Siedlung entstand, gab es viel Wild im Fichtental. Neben dem Geflügel gab es noch zahlreiche Hasen, Rehe, Hirsche und Wildschweine. Im Lauf der Jahrzehnte wurde nicht nur die Auswahl, sondern auch die Menge immer kleiner. Dies wurde auch bei den  Herren und Jägern in Ödenburg bemerkt. Daher wurde in Ödenburg der Beschluß gefasst einen Jäger als Wildhüter in die Bergbausiedlung zu versetzen um dem Wildern ein Ende zu setzen und den Wildbestand zu sichern. 1825 wurde am Anfang der Siedlung neben dem Friedhof für den Jäger eine Wohnung gebaut, welche bis 1965 die Wildhüterwohnung bleiben sollte.

Die Anwesenheit des Jägers in der Siedlung erschwerte den Familienvätern das Wildern. Doch das verbotene Jagen wurde weiter betrieben, denn die hungrigen Mäuler zu Hause wurden ja nicht weniger.

In der Alt-Brennberger Siedlung war ein Gasthaus, wo sich jeden zweiten Tag die Wilderer-Freunde  zur Besprechung trafen. Dort bekamen sie ihre Information, in welchem Waldteil sich der Jäger an diesem Abend aufhielt. Die Wilderer gingen dann immer in das entgegengesetzte Gebiet zum jagen.

Es ist auch vorgekommen, dass zwei, drei Burschen absichtlich in die Richtung des Jägers spazieren gingen oder noch viel weiter. Der Jäger glaubte, dass sie Wilderer seien und verfolgte sie.

Dabei hatten die Spaziergänger nur den Jäger getäuscht und von seinem Beobachtungsposten weggelockt. Während dieser Zeit hatten die Wilderer neue Schlingen geleckt, oder gefangenes Wild von den Schlingen abgenommen und nach Hause gebracht.

Der Alt-Brennberger Siedlung gegenüber Richtung zur Muckwarte (die gab es damals noch nicht) oben auf dem Hügel war ein schöner junger Fichtenwald, vor ihm ein starker Buchen- und Eichenwald, das war der Lieblingsplatz des Grosswildes, hier fanden sie Schutz vor Sturm und Regen.

Dort machte sich der Jäger einen Hochstand, denn von dort konnte er ein großes Gebiet einsehen. Dort wachte er oft viele Nächte hindurch, damit dem Wild niemand etwas antun konnte. Doch die schlauen Wilderer erlegten auch so noch genug Wild.

Als der Jäger draufkam, dass ihn die Wilderer beschwindelt hatten, nahm er sich vor, von nun an nunmehr am Tag den Wald durchzustreifen, am Abend nach dem Finsterwerden auf dem Hochstand wache zu halten.

Die Bergleute sahen es ein, dass der Jäger ein standhafter harter Bursche ist und sie versuchten von nun an ihn durch Einschüchterung aus diesem Teil des Waldes zu vertreiben. Als die Abenddämmerung hereinbrach, gingen ein paar Bergmannburschen in den Fichtenwald. Zwischen den Bäumen gehend gab ein jeder eine andere Tonart von sich. Das machten sie viele Nächte hindurch, so wollten sie den Jäger einschüchtern. Aber es gelang ihnen nicht, der Jäger hielt auch weiterhin Wache auf dem Hochstand.

Nach diesem Misserfolg versprach ein wagelustiger Bergmannsbursche, dass er nächste Nacht zum Hochstand gehen, und dort den Jäger erschrecken wird. Am vorherigen Tag hatten sie zwei Wildschweine erlegt, und von diesen hängte er sich die Hallt um und machte sich mit mehreren Freunden auf den Weg zum Hochstand.

In der Nähe des Fichtenwaldes blieben seine Freunde stehen, und er alleine ging weiter dem Hochstand zu. Der Mond ist gerade von einer Wolke hervorgekommen und hatte den Hochstand so wie seine Umgebung beleuchtet. Der Bursche ist beim Hochstand umher gesprungen, nebenbei brummte und schüttelte er den Hochstand. Von diesem erschrak der Jäger und hatte hinuntergeschossen auf diese unbekannte Gestalt.

Der Schuss hatte getroffen, der Jäger sah wie die unbekannte Gestalt neben dem Hochstand zusammenbrach. Als die anderen Burschen den Schuss hörten, liefen sie alle davon. Der Jäger sah, dass sich die getroffene Gestalt nicht mehr rührte, kam vom Hochstand herunter. Als er sah, dass er was Außergewöhnliches erlegt hatte, lief er um Hilfe in die Siedlung.

Der angeschossene Bursche brach zusammen, starb aber nicht an seiner Verwundung. Beim Umfallen hatte ihn die Wildschweinhaut, mit der er zugedeckt war, so seinen Kopf umhüllt, dass er keine Luft bekam und erstickte.

Wenn seine Freunde oder der Jäger nicht weggelaufen wären, sondern erste Hilfe geleistet hätten, wäre der Bergmannsbursche am Leben geblieben.

Das Gericht hatte diesen Fall aufgeklärt und den Jäger von der Anklage freigesprochen. Doch von der Brennberger Siedlung wurde er versetzt. Die ganze Siedlung begleitete den Bergmannburschen auf seinem letzten Wege. Die Wilderer mussten einsehen, dass sie an ihrem schuldigen Lebenslauf was ändern mussten.

Zur Erinnerung an den verstorbenen Wilderer hatten die Einwohner der Siedlung einen "Blechernen Christus"-Kopf gekauft, und am Unglücksplatz an eine Buche genagelt. Von Zeit zu Zeit hatten die Eltern oder Freunde dort Blumen hinterlegt. Seitdem wurde dieses Gebiet als "Blecherner Christus" bezeicnet, und so ist er noch heute bekannt. Dieser Christuskopf war bis 1986 auf seinem Originalplatz auf dem Buchenbaum. Da die ungarische Regierung eine neue technische Sperre mit einer Sperrzone machte, musste man bei dieser Arbeit sehr viele Bäume fällen, darunter auch diesen Buchenbaum mit dem Christuskopf daran. Seitdem gerät diese Geschichte, wie viele andere auch, in Vergessenheit.