König Heinrich I. reorganisiert sein Reichsheer. Er baut Burgen und bildet neue Reitertruppen aus. Diese bestehen ihre Bewährung in den Kämpfen mit den Elbslawen. Als die Ungarn in den Jahren 919, 924, 926 erneut ins Reich eingefallen sind, fiel den deutschen Truppen ein ungarischer Anführer in die Hände, mit dem König Heinrich I. einen 9jährigen Waffenstillstand erzwingen konnte.
 
Er gab ihn frei und zahlte den Ungarn noch einen Tribut. Als sich König Heinrich stark genug fühlte, kündigte er den Waffenstillstand, worauf die Ungarn 933 wieder erschienen. Am 15.3.933 kam es zum Kampf an der Unstrut (Sachsen), der mit einem Sieg des deutschen Heeres endete. Wie der Berichterstatter Widukind berichtete, war es kein entscheidender Sieg, da das Gros der Ungarn entkommen konnte. Aber der Sieg brachte Heinrich die Anerkennung und Bestätigung seiner Stammesherzöge. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit wurde den Ungarn schon 913 genommen, als es dem Bayernherzog Arnulf 11. gelang (Sohn des bei Preßburg gefallenen Präfekten Luitpold), ein ungarisches Heer bei Ottingen aufzureiben.
 
Nach dem Tode König Heinrich I. (936) folgt ihm sein Sohn, Kaiser Otto I., auf dem Thron. Er bricht die Macht der Stammesherzöge und vereinigte wieder die weltliche und geistliche Macht nach dem Vorbild von Karl d. Großen. Geistliche Fürsten werden zum Rückgrat der Reichsverwaltung. Sein Bruder Heinrich wird Herzog von Bayern, sein Sohn Luidolf Herzog von Schwaben. Durch die inneren Machtkämpfe mit den Herzögen wurden die Ungarn 954 und 955 wieder angelockt. Die Kunde vom Einfall der Ungarn einigte die Stammesfürsten und alle eilten unter die Fahne des Kaisers, bei dem sich auch ein Kontingent böhmischer Krieger meldete. Am Tag des Hl. Laurentius, den 10.8.955, kam es am Lechfeld bei Augsburg zur Schlacht, die mit einer verheerenden Niederlage der Ungarn endete. Die Ungarn verloren dabei fast ihre ganze wehrfähige Jugend. Europa atmete auf. Die Niederlage bewirkte bei den Ungarn eine völlige innen und außenpolitische Neuorientierung. Ihre Fürsten Giza und sein Sohn Waik (später König Stephan I.) haben erkannt, dass ihr Volk in Mitteleuropa nicht mit ihrer asiatischen Lebensweise bestehen kann, will es nicht das Los der Hunnen und Awaren erleiden, die aus der Geschichte verschwunden waren. Diese weise Einsicht ihrer Führer führte zu der Entscheidung, ihr Volk seßhaft zu machen und zum Christentum zu bekehren, um so in die abendländische Völkergemeinschaft aufgenommen zu werden.
 
Quelle: Wandorf - Geschichte und Entwicklung
Die Geschichte und Entwicklung eines ehemaligen Stadtdorfes Ödenburgs
Hans Degendorfer , Matthias Ziegler (1991)