In die Zeit um 1750 fällt die Entdeckung eines Kohlenlagers im städtischen Wald von Ödenburg. die Sage schreibt sie einem Hirten zu, der weit drinnen im Walde auf einer Anhöhe Feuer gemacht hatte. Die bis an die Oberfläche tretende Kohlenschicht fing an zu brennen. Erschrocken eilte der Hirte in die Stadt und erzählte, dass der Berg brannte.
Deshalb bekam das später entstandene Kohlenbergwerk den Namen "der brennende Berg" oder kurz nur "Brennberg", den es bis zum heutigen Tag beibehalten hat.
In der Stadt Ödenburg wusste man anfangs mit der Kohle nichts anzufangen. Ein aus Deutschland eingewanderter Schmied namens Rieder benützte als erster die fast am Tage liegende, von aller Welt ungeachtete Kohle. Er hatte die Kenntnis vom Gebrauch der Kohle aus dem Norden mitgebracht. Bei seinen Versuchen kam er in den Verdacht, insgeheim Holzkohlen zu brennen. Doch eine Untersuchung hat die Behörden eines besseren belehrt. Die Aussagen des Schmiedemeisters lenkten die Aufmerksamkeit der städtischen Behörden auf die vorhandenen Kohlenklötze und veranlassten im Jahre 1755 einige wohlhabende Ödenburger, die Ausnutzung der Kohle zu betreiben. 1781 meldete sich ein Bergmann namens Wenzel Schneider, dem die Bewilligung zur Kohelngewinnung auf drei Jahre erteilt wurde. Dieser, nach kapitalkräfitigen Teilhabern suchend, kam mit dem Grafen Falkenstein und Wrbna in Wien in Verbindung, die im Jahre 1793 zur Betreibung der Brennberger Kohlenförderung eine Aktiengesellschaft gründeten, zu deren Mitgliedern auch Franz I. gehörte.
Brennberg war das erste Kohlenbergwerk Ungarns. Man hielt das Kohlenlager für unerschöpflich. Das Interesse dafür wurde durch seine Nähe zu Wien gesteigert. Allen Ernstes befasste man sich mit dem Gedanken, von Wien über Wiener Neustadt nach Ödenburg und von da weiter nach Raab einen Kanal zu bauen, um die Brennberger Kohle und zugleich die landwirtschaftlichen Produkte der fruchtbaren Raabau leichter nach Wien bringen zu können. Die Brennberger Aktiengesellschaft führte den Titel: "K u. K. privilegierte Steinkohlen- und Kanalbau-Aktiengesellschaft".
Zum Kanalbau gab Kaiser Franz I. am 8. April 1795 seine höchste Zustimmung. Die Arbeit wurde 1797 begonnen und die erste Etappe des Kanals, von Wien bis Wiener Neustadt, 1803 abgeschlossen. Der Plan wurde weiter bis Ödenburg ausgearbeitet, doch kam er wegen der hartnäckigen Einstellung ungarischer Großgrundbesitzer nicht zur Ausführung. Zwar wurde er auf Anordnung des Kaisers bis Pöttsching weitergeführt. Nachdem sich aber die ungarischen Magnaten auch weiterhin gegen die Pläne des Kaisers ausgesprochen hatten, ließ dieser den Plan zum weiteren Ausbau des Knalas bis Ödenburg fallen. Somit wurde ein Prouekt, das einen wirtschaftlichen Aufschwung sowohl für Wien als auch für Ödenburg bedeutete, für immer vernichtet.
Wie sehr sich der Monarch selbst für das Unternehmen interessierte, beweist die Tatsache, dass er sich am 18. August 1797 von Ödenburg nach Brennberg begab, in den Schacht Brennberg hinabfuhr und eigenhändig einige Kohlenstücke ausbrach. Der Bürgermeister der Stadt Ödenburg stellt an den Herrscher das Ansuchen, auch für die Stadt einige Stücke auszubrechen, da die ersten Stücke der Aktiengesellschaft gehören sollten. Franz I. erfüllte die Bitte, und die von seiner Hand ausgebrochenen Kohlen wurden zum "ewigen Andenken" im städtischen Archiv aufbewahrt. Später muss man die Herkunft dieser Kohlen vergessen haben, denn sie sind im Archiv heute nicht mehr zu finden.
Brennberg liegt 10,5 km von Ödenburg entfernt, dicht an der österreichischen Grenze. Verwaltungsmäßig gehört die Gemeinde zur Stadt. Ihre Bergleute waren überwiegend Volksdeutsche aus der Tschechei und aus Ungarn. Nur 10% der Bevölkerung waren Ungarn. 1,5 km vor Brennberg (die Gemeinde und das Bergwerk sind eine sogenannte "Sack-Gemeinde", weil es nur eine Zufahrtstraße und keine durchgehende Straße besitzt) wurde 1921 am sogenannten Bogenriegel, der schon zum Territorium von Agendorf gehört, eine Bergwerkssiedlung errichet.
Neben einem Wirtschaftsgebäude besaß Brennberg damals eine katholische Kirche, eine Schule und einen Kindergarten, sowie ein Kasino, einen Konsum, ein Elektrizitätswerk und eine Bahnstation für Güterabfertigungen. Die Bahnlinie führte von Brennberg über Agendorf nach Ödenburg. Auf ihr wurden die Kohlen in das Innere des Landes befördert. Die Brennberger Steinkohle war ein begehrtes Heizmaterial, auch bei der städtischen Bevölkerung. In der Qualität übertraf sie sogar die späteren Kohlenprodukte von Fünfkirchen und Komló. Mit Pferdefuhrwerken wurde sie direkt vom Bergwerk zur Wohnung des Bestellers gebracht. Das war keine leichte Arbeit, denn der Fuhrmann musste schon recht bald in der Frühe seinen Weg antreten, um beizeiten am Bergwerk zu sein, damit er an einem Tag eventuell auch zwei Fuhren abfertigen konnte. Für den Personenverkehr zwischen Ödenburg-Wandorf-Brennberg war eine ständige Autobuslinie eingesetzt.
Das Bergwerk hatte im Laufe der Zeit mehr als dreizehn Schächte. Chronologisch wurden sie wie folgt erstellt:
  • Ferdinand- und Theresian-Schacht (1812)
  • Rudolf- und Paul-Schacht (1820)
  • Elisabeth-Schacht (1857)
  • Hermes-Schacht (1880)
  • Barbara- und Ödenburger-Schacht (1884)
  • Helenen-Schacht (1886)
  • Ignaz-Schacht (1895)
  • Marien-Schacht (1913)
  • Neue-Hermes-Schacht (1927)
  • St. Stephans-Schacht (1939)
Davon waren zuletzt nur noch einige in Betrieb, so z. B. der Barbara-Schacht, der Neue-Hermes-Schacht und der St. Stephans-Schacht. Der Helenen- und Ignaz-Schacht lagen auf österreichischem Gebiet.
Jeder von uns weiß es, welch gefahrvolle Arbeit das Bergwerk mit sich bringt. Die Tücken und Überraschungen, die im Inneren der Erde auf die Bergleute lauert, führen oft zu furchtbaren Katastrophen. Grubenunglücke ereigneten sich in Brennberg zuletzt am 13. September 1946 im St. Stephans-Schacht, wobei laut Mitteilung eines Bergmanns, 36 Tote zu beklagen waren.
Nach dem Krieg erfolgte die Verstaatlichung und im November 1951 die Stillegung des Bergwerks. Die ungarische Zeitung "Népszabadság" meinte in iher Ausgabe vom 22. Dezember 1956, dass die Stillegung damals aus "unüberlegter Erwägung" heraus geschehen ist. Die Bergarbeier wurden auf die anderen Bergwerke des Landes verteilt und somit einige hundert Kilometer weit von ihren Familien getrennt. Vor einigen Jahren war in Brennberg erneut ein reges Leben zu beobachten. Ingenieure hatten Messungen vorgenommen und festgestellt, dass die Umgebung von Brennberg noch auf einige Jahrzehnte gute Steinkohle liefern kann. Wie weit dies den Tatsachen entspricht, wird die Zukunft zeigen.