Nun ist es wieder, das Fest der Freude.
Die Welt verschneit im weißen Kleide
schleicht das Christkind von Haus zu Haus
und packt den Kindern viel Gutes aus.
 
Es vergißt aber auch nicht die Armen
und bringt auch uns aus Erbarmen
nicht etwa Äpfel und Nüsse,
sondern von der Heimat viele Grüße.
 
Trag diese, liebs Christkind, noch weiter,
unsre Gedanken sind Deine Begleiter.
Fliege weit nach Rußland hinein
grüße tausendmal unser Väterlein.
 
Eines sollst Du ihm noch sagen,
"viele Engelein sollen in tragen
zu seinen Kindern heim,
die immer nur denken sein"
 
Auch fleißig beten wir wollen,
dass unser Vater wieder wird kommen,
und der Mutter die Sorgen abnehmen,
sie muss sich mit uns wohl oft grämen.
 
Und nun, liebes Christkind, wir danken,
wir wollen nun nimmermehr wanken,
wollen nur zum Himmel nauf schauen
auf Gott und auf Chrsti vertrauen.
 
Hilde Kling, geb. Feiler aus Agendorf
Sie hat das Gedicht als Mädchen zu Weihnachten 1946
für ihre Mutter und die Geschwister verfasst.