Um uns ist Nacht, die Sterne sind erloschen,
verblaßt der Glanz, der unser Sein umlohnt
unser Glaube aber ist zerbrochen!
 
Wir fühlen, ziel- und zwecklos ist das Schreiten.
Die Gegenwart so öd und inhaltsleer,
wir können das Geschehne nicht begreifen....
wir fühlen nur: die Heimat ist nicht mehr!
 
Wir gehen wie im Traum durch diese Tage
und finden schwer zurück zur Wirklichkeit
In unseren Augen brennt die Frage:
gibt es auf Erden noch Gerechtigkeit?
 
Gibts einen Gott, der all dies will und duldet,
der schweigt zu all dem Elend und dem Leid,
der Menschen züchtigt, die nichts verschuldet -
der diesen Wahnsinn nicht sein Halt gebeut?
 
Wir grübeln, zweifeln und verfluchen
dies Dasein, das kein Licht erhellt.
Wir leiden, dulden und wir suchen
nach Trost, wenn Heimweh uns befällt.
 
Oh Heimat! Wie der Falter um das Licht
so kreisen um dich unsere Gedanken.
Wir lieben dich so selbstlos, ohne Schranken,
wir leben, und wir atmen nur für dich!
 
O Heimat! Du bleibst uns der heilge Boden
für den so heiß noch unsere Herzen schlagen,
in deinem Schoße ruhen unsre Toten.....
 
Wir können nie und nimmer dir entsagen,
du bist für uns der Anfang und das Ende,
Du bist für uns der Anfang und das Ziel,...
o, dass sich noch ein Trost, ein Ausweg fände,
es war genug, des Jammers war zu viel!
 
Nur wenn der Schlaf barmherzig uns umfängt,
dann gibts für uns noch eine Seligkeit,
dann schwinden Schmerz und Sehnsucht, Raum und Zeit,
und alles, was uns quält und bedrängt.
 
Dann wandeln wir auf liebvertrauten Wegen,
die Berge grüßen, und das Bächlein rauscht,
Im Feld und Weinberg quillt der Erntesegen,
und deine Seele ist erlöst und lauscht,
dem Klange unserer alten Heimatglocken,
die nun entschweben über Berg und Tal,
sie können trauern, jubeln und frolocken,
und du erwachst und denkst: es war einmal!
 
Gedicht von Eda Prückler, ehemals Harkau, jetzt in den USA