Woar früher wer zum Sterbn krank
woar zum Pfoarra stets der Gang
dass er ols letztes in sein Leben
die letzte Ölung nou tuit gebn.
Der Pfoarra in sein geistlich Gwand,
des Ollerheiligst in der Hand,
begleitet von an Ministrant
mit a Laterne, linkerhand,
so seins dann von der Kirchen aus
durchs Dorf zum Kranken in des Haus.
Der Ministrant hout währenddes
Mit´n Glinserl gleut dann unterwegs.
 
Oft woarn dou Weiber af der Gossn,
de hobn si af die Knia folln lossn,
woarn still versunken im Gebet
wanns Ollerheiligste do geht.
Die Männer hobn die Koppan zougn,
denn d´Männer woarn, kann man schon sogn
so christlich, - oder hobn so tan –
und glücklich, dass a andrer dran.
Gelobt sei unser Jesu Christ,
wenn er eingetreten ist,
der geistlich Herr über die Stufen
in´s Haus, wohin man ihn gerufen.
 
"Confiteor Die – omnipotent" –
der Pfoarrer sich zum Kranken wendt,
bei wölchem er allein dann bleibt
mit dem Brot der Ewigkeit.
 
So hobn olle Trost gefunden
Bei Ihren letzten Lebensstunden.
 
Heut hot man, och du lieber Gott,
Versehgang scheinbar nimmer not.
 
Autor: Johann Erhardt