Am 15. September 2006 wurde in Sopron das neue Buch von András Krisch vorgestellt. Das Buch von András Krisch beschreibt auf Grund von Archivquellen, der Fachliteratur und Erinnerungen der Zeitzeugen die Vertreibung der Deutschen aus Ödenburg 1946, und den Weg, der zur Vertreibung führte.

Der Abend war ein großer Erfolg für András Krisch. Unter dem zahlreich anwesenden Publikum (ca. 160 Personen) befanden sich die Bürgermeister von Sopron und Agendorf sowie Fertörakos.

 

Image
Cover des ungarischen Buches

 

Kulinarische Unterstützung erfuhr der Präsentationsabend durch Ödenburger Spezialitäten: Pörkölt mit Bohnensterz, Bohnennudel-Auflauf, Bohnenstrudel und natürlich Blaufränkischer Wein.

Andras Krisch kündigte seine deutsche Version des Buches für Dezember 2006 (noch vor Weihnachten) an.

Die ungarische Version des Buches kann in Deutschland über www.wandorf.de bezogen werden, sobald die deutsche Version erschienen ist, kann auch diese auch über uns bestellt werden.

Über den Inhalt des Buches:

Nach dem 2. Weltkrieg hielt der "Aussiedlungsbeschluss" der ungarischen Regierung die Kollektivschuld der gesamten deutschen Bevölkerung in Ungarn fest. In Ödenburg selber begann seitens der weltlichen und kirchlichen Intelligenz ein Versuch, einen Teil der in der Stadt lebenden Deutschen von der Vertreibung zu befreien. Die Situation des Deutschtums in Ödenburg ist wegen der Volksabstimmung im Jahre 1921 als spezifisch einzustufen gewesen, da ohne ihre Stimmen die Stadt Ödenburg und ihre Umgebung nicht bei Ungarn geblieben wäre. Jetzt erwarteten sie für ihre Treue ihre Belohnung. Wieso gelang es nicht, die Ödenburger Deutschen von der Vertreibung zu befreien? Auch auf diese Frage (unter anderem) antwortet die vorliegende Arbeit.

 

Image
Die Festrede (Laudatio) hielt Frau Prof. Erzsebeth Szala (links) aus Sopron, hier mit dem Autor des Buches: András Krisch.

 

Im dramatischsten Teil zeigt der Autor die Stimmung an den Ödenburger Bahnhöfen, die Heimatliebe, die seit Jahrhunderten die Deutschen in Ödenburg auszeichnete. "Einige Männer zeigten mir ihre harthäutigen Hände, andere ihre in den beiden Weltkriegen erfahrenen Verwundungen, ihre verstümmelten Arme und Füße, die sie während der Verteidigung der Heimat erlitten haben. Was wird aus unseren schönen Kirche, die von unseren Vätern gebaut wurde, fragte Hunderte und Hunderte. Denken Sie an uns, beten Sie für uns, vergessen Sie uns nicht." - können wir in den Aufzeichnungen des evangelischen Inspektorpriesters Ludwig Ziermann, der am Ödenburger Bahnhof die Vertriebenen verabschiedete.

Infolge der Vertreibung traten in der zertrümmerten Stadt, welche die Folgen des Krieges noch nicht überwunden hatte, Versorgungsnöte auf, der Wiederaufbau geriet ins Stocken, die langfristigen Auswirkungen sind in gewisser Weise bis heute zu spüren. Die CD-Beilage beinhaltet die Liste der aus Ödenburg vertriebenen Deutschen, die der Stadt auch heute noch fehlen.

Image
András Krisch beim signieren der ersten Bücher
 

Quelle: Text: A. Krisch, W. Rossmann , C. Söder
Bilder:
W. Rossmann