- Agendorf 92 (902 ev. Einwohner)
- Wandorf 29 (672 Einwohner)
- Loipersbach 35 (503 Einwohner).
Täglich starben 3-7 Menschen, am 14. August waren es 8. Die Toten wurden, nachdem sie 6 Stunden zu Hause gelegen hatten, auf den Friedhof gebracht. Der Sarg musste 48 Stunden offen bleiben, dann wurde das Grab zugeschaufelt. Es ist ein Wunder, dass die Epidemie bei solchen Anordnungen nicht mehr Opfer forderte.
1873 wiederholte sich – in abgeschwächter Form – die Choleraepidemie. Vom 23. Juli – 5. November holte sie sich erneut Opfer in der Gemeinde. 83 starben. Zu Beginn der Epidemie erkrankte auch der evangelische Pfarrer Fleischhacker, so dass ein Lehrer, Lajos Purt, die Beerdigung ausführen musste. Er bestattete 47 Tote.
Agendorf 1848
Zur Zeit des Freiheitskampfes herrschte in der Gemeinde Ruhe. Der Großteil der Bevölkerung war deutsch, trotzdem nahmen mehrere Soldaten am Freiheitskampf teil. Unter den 1848 gefallenen Honvéds finden sich auch die Namen zweier Agendorfer: Christoph Bayeer und Matthias Tschürcz. Sie opferten ihr Leben dem Vaterland, dem Geist von 1848. u.a. der unverfälschlichen Tatsache der Aufhebung der Leibeigenschaft. Auch nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1848, änderte sich nichts an der adligen und Leibeigenen Organisationsform der Gemeinde. Neu war die Trennung des Amtes von Lehrer und Notar. Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes geriet die Lösung der wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung in den Vordergrund. Ein Teil der Bevölkerung suchte sein Auskommen in der Landwirtschaft und wirtschaftete. Der andere Teil arbeitete – mit nicht wenig Aufwand – in der Brennberger Grube.
Nach dem Ausgleich mit Österreich 1867, eröffneten sich auch Möglichkeiten für den Industrie- und Handelsumsatz. Die Zahl der Bevölkerung in der Gemeinde machte 1850 1314 Personen aus.
Quelle: Agendorfer Mosaik
Andreas Böhm (1991)