Von den Agendorfer Familien gingen mehrere nach Österreich und Amerika. Die meisten gutgläubigen Opfer forderte in dieser Gegend der Aufruhr der Schiffsgesellschaft „Ligure Amerikana“. Die aus der Gemeinde Abwandernden verkauften ihre Häuser und Felder und machten sich auf den Weg. In der Presse war zu lesen: „wenn die Getreidepreise nicht steigen, werden noch mehr Menschen auswandern“. Aus Agendorf machten sich folgende Familien auf den Weg:
George Degendorfer | Josef Pöpperl |
Martin Grasl | Andreas Prickler |
Matthias Graf | Karl Schárfi |
Michael Gurel | Familie Schelly |
Georg Hammer | Johann Schrantz, Bergstrasse |
Matthias Holzhofer | Johann Schranz |
Gottlieb Holzhofer | Georg Zeltner |
Gottlieb Kirchknopf | Matthias Zwaller |
Michael Leitgeb | Andreas Wabel |
Michael Plöchl | Michael Pöpperl |
Der größte Teil der Auswanderer machte sich auf den Weg nach Brasilien und Argentinien. Viele gingen auch in die Vereinigten Staaten. In South Bend leben 800 Personen aus dem Komitat Ödenburg, viele leben in den Städten Cleveland, New York, Chicago und Pittsburg. Die Auswanderer aus Agendorf gingen nach Chicago und Hamilton. In der Gemeinde lebten: Frau Pahr geb. Schrantz Rose Susanna, Schrantz Walter (geb. 1922) und Schrantz Johann ( geb. 1916). Beide wurden während der Auswanderung geboren. Frau Pahr: Geburtsort Chicago, Geburtsdatum: 21.11.1914. Mädchenname Rose Susanna Schrantz. Name der Mutter: Susanna Kirchknopf. Name des Vaters: Johann Schrantz. Die meisten Auswanderer trieb die Sehnsucht nach Bereicherung, im allgemeinen kehrten sie enttäuscht nach Hause zurück. Später, am 7. August 1929, schrieb die „Ödenburger Zeitung“, dass in Agendorf ein "Auswanderungsfieber" ausgebrochen sei. Laut Zeitung hatte die Wirtschaftskrise das Leben der Menschen schon unerträglich gemacht. Der Taglohn (Männer) ging von 4,30 Ft (1929) auf 1,70 Ft (1934) zurück. Die Mädchen aus dem Dorf verdingten sich als Mägde in städtischen Familien oder bei reichen Bauern im Ort. Die jungen Burschen waren bemüht, bei städtischen Handwerkern einen Beruf zu erlernen. Mehrere Familien aus Agendorf ließen sich in Schlesien in der Umgebung von Lignitz nieder. (Für den Wert, für den sie hier ihr Vermögen verkauften, konnten sie in Schlesien das Mehrfache kaufen).
Das waren folgende Familien: Johannes Böhm mit Frau und 9 Kindern. Gottlieb Sommer mit Frau, 4 Kindern und Schwiegermutter. Matthias Trinkl und Familie, Ludwig Bernecker. Ihnen folgten noch viele andere.
Quelle: Agendorfer Mosaik
Andreas Böhm (1991)