Das im Jahr 1781 in Kraft getretene Toleranzedikt fand in den drei benachbarten Gemeinden gut über 100 evangelische Familien vor. ( In Agendorf, Wandorf und Loipersbach zusammen 1.900 Seelen). so daß dieselben 1783 Matthias Harnwolf zu ihrem Seelsorger berufen konnten (1783-1809). In dieser Zeit organisierte sich die Gemeinde, baute eine Kirche und gründete eine Schule. Die Bevölkerung Wandorfs half munter beim Agendorfer Kirchbau mit. Gemäß dem Ordens - Erlaß Kaiser Josef II. wurde 1786 das Wandorfer Pauliner-Kloster aufgelöst.


Die katholische Kirchengemeinde Wandorf gliederte man abermals der Pfarrei Agendorf an und nur bis 1791 wurde ein Kaplan in Wandorf ausgewiesen. Dadurch harrte der katholische Druck auf, und die evangelische Gemeinde blühte auf. Die Kirchengemeinde mietete 1791 für schulische Zwecke das auf der Hauptplatz - Ecke stehende, Haus der Witwe Wolfgang Schwenk. (Heute Hauptplatz Nr. 39). Der Angestellte Lehrer Johann Lux nahm im selben Jahr mit 32 Kindern den Unterricht auf. Im Jahre 1802 betrug die Seelenzahl der Gemeinde 557,die der römisch katholischen 208.

Quelle: Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde in Wandorf
Prof. Pröhle (1950), übersetzt aus dem Ungarischen von Matthias Ziegler