Kurutzenkriege überfluten unsere Heimat
Während der Kriegshandlungen mit dem Türken nach 1683 überstiegen die Steuerlasten, die Lebensmittelabgaben und Frondienste alle Vorstellungen, so daß das Volk in vielen Gegenden an den Bettelstab gelangte. Kein Wunder also, wenn bei der Bevölkerung die allgemeine Unzufriedenheit im Lande sehr groß war. Ein Aufstand der Unzufriedenen war nur deshalb noch nicht erfolgt, weil es an seinem geeigneten Führer fehlte. Dieser trat bald - um 1700 - in der Person des Franz Rak6czy 11. auf. Er war der Stiefsohn Emmerich Thökölys, der zu dieser Zeit schon im türkischen Exil lebte. Seine Söldner, anfangs fast ausschließlich Leibeigene, keine Adeligen, wurden auch "Kurutzen" genannt, im Gegensatz zu den Kaiserlichen, die in der ungarischen Literatur - besonders in den Kunstliedern des 19. Jahrhunderts von KaIman Thaly mit ihrem chauvinistischen Inhalt - "Labancz" (von Lauf-Hans) genannt wurden.