morgenroete

Am 12. April 2014 fand in Agendorf in der evangelischen Kirche eine Gedenkstunde zum 68. Jahrestag der Vertreibung statt.

Wir freuen uns darüber, dass in Agendorf das Andenken an die vertriebenen Dorfbewohner auch nach so langer Zeit noch hochgehalten wird und möchten an dieser Stelle herzlichen Dank sagen, in erster Linie an die Agendorfer Pfarrerin, Eszter Heinrichs und an unseren Herrn Andreas Böhm, aber auch an alle, die es durch ihr Engagement und ihre Teilnahme möglich machen, diese Veranstaltung jedes Jahr durchzuführen.

Eszter Heinrichs hat die Gedenkstunden mit folgenden Worten eröffnet:

 

 

Ich begrüße Sie ganz herzlich in der evangelischen Kirche von Agendorf. Ich bin froh und dankbar, dass wir die Erinnerung an die Vertreibung der deutschen Agendorfer schon seit Jahren hier in dieser Kirche begehen dürfen. Ich erzähle Ihnen sicher nichts Neues wenn ich darüber rede, dass wir in einer enorm schnellen Welt leben. Ein Historiker hat einmal gesagt, dass wir deshalb Gedenkstunden abhalten, weil wir die Erinnerungen schon verloren haben, weil wir vergessen haben, daran zu erinnern.

Nach 68 Jahren ist es schon fast nur noch das Heimatmuseum, das uns an die Dinge und Geschichten der Vergangenheit erinnert. Es gibt immer weniger Dorfbewohner, die den Dialekt - oder die Mundart- sprechen, und wenn wir nicht Jahr für Jahr zusammenkommen würden um uns zu erinnern und alte Geschichten zu erzählen, würden wir schon in kurzer Zeit, in einigen Jahren oder vielleicht in einigen Jahrzehnten, nur noch aus Büchern etwas über die Vertreibung erfahren können. Es ist aber egal, wie sehr die Zeit rennt und die Welt sich verändert, es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, dass wir zumindest einmal im April einen Moment innehalten zum Gedenken an die Vertreibung und all die vertriebenen Menschen, dass wir erinnern um nicht zu vergessen.

Denn wer die Vergangenheit vergisst ist dazu verdammt, diese zu wiederholen.

 

 

Für alle, die nicht selbst dabei sein konnten, stellen wir die Rede des Bürgermeisters von Agendorf, Herrn Istvan Gáal, in übersetzter Form (danke an Christa Csernus) hier in Form eines Videos zur Verfügung:

 

Rede von Bürgermeister István Gaál
übersetzt und vorgetragen von Christa  Csernus.

 

Der Agendorfer Chor "Morgenröte" untermalte die Gedenkveranstaltung musikalisch in der schönen Agendorfer Tracht, ebenso wurde ein Mundart-Gedicht von einem Mädchen vorgetragen - die Tradition wird am Leben erhalten.

 

Im Anschluss wurden vor der Kirche Kränze am Denkmal niedergelegt und es gab eine Zusammenkunft vor dem Gemeindesaal mit Bewirtung.

Wir lassen Bilder sprechen:

                        

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