Dóra DobosFrau Dóra Dobos kommt aus Sopron, studiert an der Benedek Elek Pädagogischen Fakultät der Westungarischen Universität in Sopron. Sie studierte vorher in Wien Geschichte und auch in Budapest. Ihre Studienzeit dauert noch drei Semester, dann möchte Dóra als Kindergärtnerin arbeiten und dazu noch in einem Pädagogischen Fach tätig sein.

Ihr gefiel es in Schattendorf sehr gut, sie hatte guten Kontakt zu den Kindern und es machte beiden Seiten Spaß, miteinander zu arbeiten.

Was Dóra gleich zu Beginn aufgefallen ist, war die Offenheit und Zutraulichkeit der Schattendorfer Kinder. Das vermißte sie in ungarischen Kindergärten und führt es darauf zurück, dass im System der Kindergartenarbeit in Ungarn noch vieles von der preußischen Erziehung herrührt, die in Ungarn noch lange Zeit präsent war. Vor allem die strengere Disziplin und das sehr geringe Abweichen von Erziehungssystemen sind in den ungarischen Schulen heute noch spürbar. Es haben daher viele ungarische Jugendliche Scheu, sich offener und aufgeschlossener zu geben. Es liegt aber vielleicht auch an der ungarischen Mentalität, die viel zurückhaltender ist. Doch besteht große Hoffnung, dass sich auch hier bald vieles ändern wird, denn die heutige Lehrergeneration ist Neuem gegenbüer viel aufgeschlossener und orientiert sich gelegentlich an westlichen Systemen.

Elisabeth Strommer und Dóra Dobos.Nun ist Dóras Praktikantenzeit abgelaufen, sie kann ja nur zwei bis maximal drei Wochen dauern. Dóra, und auch die Leiterin des Schattendorfer Kindergartens, Frau Elisabeth Strommer, bedauerten es sehr und haben sich nur schweren Herzens voneinander getrennt. Dóra hat doch relativ selbständig mit den Kindern gearbeitet und auch sehr viel vom österreichischen System gelernt.

Frau Elisabeth Strommer zeigte sich von der Möglichkeit, Praktikantinnen aus Ungarn für kurze Zeit mitarbeiten zu lassen, sehr angetan. Es ist ja für ein System wie einen Kindergarten von großer Wichtigkeit, auch Ideen und Anstöße von außen kennenzulernen und wenn möglich auch zu praktizieren. Die Aufgeschlossenheit von Personal, Kindern und der Gemeindeverwaltung machen es möglich, die Kinder in einer behüteten Atmosphäre mit kompetentem Personal aufwachsen zu lassen. Begonnen wurde im Kindergarten schon vor Jahren mit Pädagoginnen aus Ungarn, die den Kindern ihre Sprache näherbrachten, sie erreichten mit ihrer Arbeitsweise auch die Anerkennung der Eltern.

Dalma WolfDóra ist nicht die erste Praktikantin. Schon im Vorjahr konnten zwei Studentinnen, unter anderem auch Dalma Wolf, einige Zeit in Schattendorf lernen. Maximal 90 Stunden darf diese Praktikanten-Zeit betragen. Von Frau Sofia Babai, die in der Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt tätig ist, kommen Vorschläge für Projekte für die Kindergarten-Arbeiten.

Derzeit ist der Ruf des Schattendorfer Kindergartens sehr gut, es kommen auch ungarische Delegationen der dortigen Kindergärten um sich ein Bild von der Erziehungsweise der Schattendorfer Pädagoginnen zu machen. Das zweisprachige System bewährt sich nun schon über drei Jahre und findet allgemein Anklang. Mit Réka konnte eine wirklich hochwertige Kraft gewonnen werden, die sich auch in der Volksschule sehr um ihre ehemaligen Kindergarten-Zöglinge bemüht und einen sehr positiv aufgenommenen zweisprachigen Lehrblock leitet. Es muß auch gesagt werden, dass sich alle Verantwortlichen sehr dafür einsetzen, dass die Schattendorfer Kinder auch die ungarische Sprache mitlernen können.

Darüber hinaus wird noch im Kindergarten Englisch mit den Kindern geübt, allerdings ist dieser Unterricht nicht im Kindergartenprogramm integriert, sondern eine Privatinitiative von Frau Gabriele Weber-Grasl.

 

Euer rasender Reporter