fig 01Es muß ganz schön intensiv gearbeitet werden wenn man einen Siegerplatz belegen will. Egal wo, ob beim Laufen, Skiifahren, Turnen, Schwimmen – oder beim Vortragswettbewerb.  Da sollte man nicht glauben, worauf es bei solchen Wettbewerben ankommt: Betonung, Ausdruck und Gestik, Mimik und natürlich die deutliche Aussprache. Nun -so werden die Leser nun meinen- was kann da schon schwierig sein? Höchstens diese Sachen auswendig lernen, das ist schon eine Schwerarbeit. Allerdings, Kindern fällt so etwas leicht! Viel leichter als Menschen, die schon weit über die 60 Jahre hinaus sind. Gut, das wäre erst mal dieses, und was soll sonst noch schwer sein?

Natürlich, ist man mit dieser Sprache aufgewachsen – kein Problem! Doch alle anderen, deren Muttersprache eine ganz andere ist? Die mühsam alles das erst lernen müssen, was diejenigen, in deren Muttersprache dieses Vortragsstück geschrieben ist, als selbstverständliche Sache ansehen. Und nun kommt noch etwas dazu: Da sitzen dann gestrenge Männer oder Frauen an den kleinen Schultischen, hören dem Vortrag aufmerksam zu und bewerten dann! Und diese Menschen, die können diese Sprache sehr gut, in der vorgetragen wird. Der kleinste Fehler in der Aussprache, in der Betonung fällt ihnen auf. Da soll nun so ein 6 bis 14-jähriges Schulkind nicht nervös werden, stottern, stecken bleiben und die Verse nicht einfach nur herunter rattern, sondern schön, mit entsprechenden Handbewegungen, der Gesichtsausdruck muß zu der Stimmung passen, die Stimme soll laut, ausdrucksstark sein und das Betonen der einzelnen Passagen soll auch stimmen! Das ist meiner Meinung nach Hochleistungssport!

Im Laufen, Schwimmen, Springen, Klettern, da sind uns die Tiere weitaus überlegener. Ein Usain Bolt hätte gegen einen Leoparden keine Chance, eine Forelle saust blitzschnell durchs Wasser, Phelps hätte keine Chance, im Klettern sind uns die dümmsten Affen überlegen! Aber keines der Tiere kann ein Gedicht aufsagen! Da sind wir besser! Das war jetzt ein Scherz, aber einen tolle Leistung ist es schon, was die Kinder da vollbringen.

Ja, und das alles geschah am 25. Januar 2013 in der Nationalitätenschule in Sopron/Wandorf, und wieder wurden tolle Leistungen geboten! Frau Direktor Rita Barilich ist wohl eine Ausnahme unter den Direktorinnen, sie ist selten zu sehen, aber überall ist ihr Geist, Ihr Idealismus für Kinder, ihre Begeisterung für die Schule zu spüren. Edit Hrobath, auf ihr und Agnes Michael, lag die Verantwortung der Organisation. Die Betreuung der einzelnen Jurys übernahmen die Lehrerinnen der Schule. Németh Eszter, eine der Hauptorganisatorinnen dieses Wettbewerbes, fiel leider einer Krankheit zum Opfer, mußte das Bett hüten und weinte wahrscheinlich aus Verzweiflung heiße Tränen. Doch ihre Kolleginnen hatten alles im Griff, es klappte alles hervorragend!

Einzelne TeilnehmerInnen hervorzuheben, das wäre unfair den anderen gegenüber. Zwei Mädchen aber sollen stellvertretend für alle anderen sein: Dorá Kuchulcsán und Nóra Skála. Dorá bestach durch einen exzellenten Vortrag, mit einer herrlich dunklen Stimme. Für ihr Alter (etwa 10 Jahre) fürwahr eine tolle Leistung! Und Nóra Skála, ein Mädchen von knapp sieben Jahren, trug ihr Mundartgedicht vor, mit einer Selbstsicherheit, einer tollen Gestik und Mimik, sie war einfach bezaubernd. Beide waren in ihren Kategorien Siegerinnen, beide werden beim Wettbewerb in Mosonmagyarovár teilnehmen.

Für uns Erwachsene bleibt nur noch, uns zu bedanken für die beglückenden Stunden mit diesen Kindern, die nicht nur in einer Fremdsprache, sondern auch noch im Dialekt bestachen!

                           
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