Durch die Folgen des Krieges lag Ungarn militärisch wie wirtschaftlich am Boden. Das Volk hungerte und hat seinen bisherigen Autoritäten - soweit es solche noch gab - den Gehorsam verweigert. Die Kommunistische Zentrale in Rußland sah nun den Augenblick gekommen, ihre Herrschaft auch in Ungarn zu etablieren. Sie schickte die Kommunisten Béla Kun und Tibor Szamuelly nach Ungarn, die mit Hilfe der unzufriedenen Massen am 21. März 1919 die Regierung Klirolyi stürzten.
 
Die nationalen, rechtsradikalen Kräfte Ungarns, deren politisches Ziel schon vor dem Krieg die Aufhebung, zumindest aber die Lockerung der staatsrechtlichen Bindung an Österreich war, sammelten sich unter dem Admiral Nikolaus Horthy (später Reichsverweser) zum Gegenschlag. In diesen Wirren drang auch noch die rumänische Armee bis Budapest vor, zog sich dann aber wieder zurück.>/div>
 
Die neue ungarische Nationalarmee unter Horthy verjagte die Kommunisten am 2. August 1919. In diesem Durcheinander bemühte sich auch der letzte Monarch Österreich-Ungarns, Karl IV., seinen königlichen Thron in Ungarn zu retten. Seine Wiedereinsetzung betrieb er von Westungarn aus. Er scheiterte jedoch am Widerstand der neuen nationalen Garde (Minister Gömbös).
 
Die eigenständigen nationalen ungarischen Aktivitäten zur Loslösung von Österreich im Jahrzehnt vor dem Kriege, brachte auch die national-konservativen Kräfte in Österreich auf den Plan. Der Abgeordnete Prälat Dr. Schneider sagte: "Wenn Ungarn sich von uns trennen will, dann soll es daran nicht gehindert werden. Es möge aber diejenigen, die zu uns gehören, uns geben, den ganzen westlichen Teil von Ungarn und den südlichen Teil, der von Germanen besiedelt ist." Diese Auseinandersetzungen gingen weiter und spielten nach dem Krieg beim Friedensschluß eine große Rolle.
 
Quelle: Wandorf - Geschichte und Entwicklung
Die Geschichte und Entwicklung eines ehemaligen Stadtdorfes Ödenburgs
Hans Degendorfer , Matthias Ziegler (1991)