tafelDer große Tonkünstler Franz List wurde vor 200 Jahren 10 km südwestlich von Harkau, in Raiding, am 22. Oktober 1811 geboren. Schon mit 9 Jahren gab er im Ödenburger Casino sein erstes öffentliches Konzert. Dabei musste er durch Harkau reisen. Es sollte nicht das letztemal sein. Eine Erinnerungstafel in Ödenburg neben dem Casino zeugt heute von seinem ersten Konzert.
Am 7. April 1891, als er bereits weltberühmt war, sollte er in seinem Geburtsort Raiding eine Gedenktafel enthüllen. Er konnte mit dem Zug nur bis Ödenburg fahren. Von hier aus musste er seine Reise mit einer Postkutsche über Harkau und Neckenmarkt nach Raiding fortsetzen. Die Eisenbahnlinie nach Raiding wurde erst 1906 gebaut. Als er durch Harkau kam, begrüßten ihn die Sänger des Harkauer Gesangvereins Concordia vor der alten Schule mit dem ungarischen Lied „Hazádnak rendületlenül …“ ( Treu dem Vaterland). Die Tenöre waren bei diesem Lied besonders gefordert. Zu allem Überfluss stimmte der Chorleiter vor Aufregung das Lied zu hoch an.

Franz List erkannte mit seinem absoluten Gehör sofort die Gefahr und rief: „Zu hoch, zu hoch, meine Herrn.“ Die Sänger hatten jedoch schon mit dem Singen begonnen. Sie ließen sich nicht mehr beeinflussen, auch nicht von dem großen Liszt.

Nachdem sie das Lied bravourös zu Ende gesungen hatten, bedankte sich Liszt und sprach ihnen ein anerkennendes Lob aus: „Sehr gut. Ich hätte nicht gedacht, dass sie dieses Lied zu Ende singen können.“ Zum Tenor, Herrn Trinkel, fügte er hinzu: „Mein Herr, Sie haben Gold in der Kehle.“

Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde in Harkau am Museum 2011 eine Gedenktafel angebracht.