Du Dörflein an der Grenze
oh Heimat wunderschön,
wie viele um dich weinen,
möchten Dich wiedersehn.

Denn deine grünen Auen
du lieber teurer Wald
und all die vielen Bräuche
vergißt man nicht so bald.

In Dorfesmitte die Kirche steht
Auf ganzer Welt ihr keine gleicht
Das Dorf hinab so früh und spät
klar und schön der Bach sich schleicht.

Steigst Du den Hausberg dann hinan
wo stolz die Weinberg lagen,
reiche Äcker siehst Du dann,
die manchen Schweiß getragen.
Hoch über alle Dächer
stolz sich der Kirchturm ragt,
weit über Wies und Felder
hört man seinen Glockenschlag.

Ach, wie viele mussten wir lassen
dort, wo die Kastanien blühn.
Zu ihnen am allermeisten
zieht unser Gedanke hin.

Alle Lieben, die ihr dort schlummert,
oh, wie wir Euch beneiden.
Wie ruhig könnten wir dort schlafen,
wie wohl wärs uns an Eurer Seiten.

Dies alles mussten wir verlassen,
obgleich so groß der Schmerz.
Nichts ist uns mehr davon geblieben
als ein gebrochenes Herz.

Hilde Feiler, Unterkochen 1947