Im Brennenden Berg saß träumend ein Zwerg,
wohl vieltausend Jahr das ist sicher wahr.

Im brennenden Berg ein Bergmandl saß,
es hatte der Zwerg nur Kohlen zum Fraß.

Einst kam von Wandorf ein Viehhirt daher,
er trieb seine Herde vor sich hin und her.


Dem Hüter war's kalt hat ein Feuer entfacht,
da ist von der Hitze das Zwergerl erwacht.

Hat gespuckt und geraucht wohl am nächsten Tag noch,
in den brennenden Berg wurd gegraben ein Loch.

Das Zwergerl wurd böse ging tiefer in den Berg,
schwur Rache und Unglück der klein-schwarze Zwerg.

Es kamen von weither die Bergleut herbei,
und trieben die Stollen an dem Mandl vorbei.

Gar oft wurd er böse und schlug kräftig aus,
dann trug man die Bergleut zum Friedhof hinaus.

Doch immer und wieder fuhr man ein in den Schacht,
dort wurden die Kohlen vom Bergmann gemacht.

War sehr oft gar traurig wenn's das Schicksal so wollt,
hat oft dann den Vater für immer geholt.

Doch war's oft gar lustig beim Tanzen und Wein,
zum Kirchtag hat's angefangt lustig fort bis Kathrein.

Warn viel Nationen in dem Brennberger Werk,
auch die Böhmen und Krainer bin von letzteren einer.

Das eine ist sicher was ein jeder wohl weiß,
noch anjedn hats zruckzogn wenn er fortging auf d' Reis!

War so schön doch in Brennberg bei den Zwergerln im Berg,
saubre Dirndln und Weiber und ringsum die Berg.

Noch immer schauts Mandl bei an Loch wo heraus,
Mit den Kohlen in Brennberg ists noch lange nicht aus.


Martin Prosenec

Martin Prosenec, Bergmann, geboren am 09. November 1894, in Judenburg. Das Stilllegen des Bergwerkes im Jahre 1952 war eine Tragödie für die da lebenden Menschen. In dieser Zeit entstand dieses Gedicht.