Wenn unser Ähnl aufstehn tät
Und sehn, wias in der Wölt heut geht,
der kennert si schon goar nit aus.
Die Leut leben heut in Saus und Braus.
 
Fettes Fleisch wollns goar nit essen,
auf mogres seins nur meist vasessn
und schiabn as Schmolz und a den Speck
als "gesundheitsschädlich" meistens weg.
 
A Auto steht in jedem Haus
Und drinnen hobns an Büdlkosten,
a Traktorviech stott gscheidi Ochsn
foahrt ums droschne Körndl aus.
 
Des Stroh hobns eh in Strohsock tan,
heut zündn sie´s am Föld draußt an.
 
Kua Jungi will a Bäuarin werdn
Und vüle Burschen gehen wai d`Herrn
Am Freitog aus und haun des Göld
So furt, wanns am Montog föhlt.
Ban Göld ausgebn tuit kuana spoarn,
nur Kinder werdn fost kua geboarn.
Man muiß sich frogn, wia solche Eltern
Des Land von morgen werdn bevölkern.
 
Viel produzieren, Wohlstandsparole,
man frogt nit, wia die Woaren olle
so wenig Menschen kaufn könnten –
und – wer später zohlt die Renten.
 
So wird holt friacha oder später
Von die modernen Menschen jeder
Zu der Erkenntnis kommen,
man holt sich vielfoch falsch benommen.
Denn: s föhlt ba de modernen Leut
Bescheidenheit – Zufriedenheit!
 
Wann des der Ähnl so müaßt sehn,
der könnt die Wölt heut nit verstehn
und steigert wieder schnöll hinob
zur ew´gen Ruah – ins kolte Grob.
 
Autor: Johann Erhardt