Die Gemeinde Harkau, an deren Spitze Bürgermeister László Rombai, hatte sich große Mühe gemacht, um der Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung vor 60 Jahren würdevoll zu gedenken.

 

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Der Einladung, die in allgemeiner Form und in einer Art von "Mund zu Mund-Propaganda" an alle Vertriebene aus Harkau ergangen war, war eigentlich nur eine Person gefolgt: Theresia Lehrner, besser bekannt als die "Kaiser-Resl", aus dem österreichischen Horitschon. Der zweite anwesende Vertriebene war Erich Günther Tremmel (der "Schmied-Erich"). Diesen hatte die Vertreibung zwangsweise nach Niederasphe bei Wetter gebracht, später übersiedelte er nach Linz in Oberösterreich. Er hat mittlerweile in Harkau quasi einen zweiten Wohnsitz und war von den Veranstaltern als Redner gewonnen worden, um die Ereignisse vor genau 60 Jahren aus der Sicht der Betroffen darzustellen. Dies hat er im Rahmen der Gedenkfeier auch eindrucksvoll getan. Seine in deutsch gehaltene Rede wurde von der ortsansässigen Lehrerin Helene Payer, die ebenfalls deutschstämmig ist, deren Eltern jedoch zu den wenigen gehörten, die nicht vertrieben wurden, ins Ungarische übersetzt.

Ansonsten hatte die Feier folgenden Programmablauf:
Zunächst fand ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Kirche statt unter Mitwirkung der Musikkapelle aus Agendorf und des Gesangvereins aus Harkau. Es folgten die Ansprachen der Pfarrer Sándor Gabnai und Volker Mencke, des Vizebürgermeisters László Hargitai sowie der Vortrag von Erich Tremmel. Anschließend wurden vor der Kirche an der Stelle Kränze niedergelegt, an dem sich eine Tafel mit den Namen der Vertriebenen befindet. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Gebet auf dem Friedhof zur Ehrung der Verstorbenen.

An dieser Stelle kann von dem Ereignis berichtet werden, weil die Katalin Steiner aus Nagycenk, eine Verwandte der aus Harkau vertriebenen Familie Steiner, während der Feier gefilmt und auch in Wort darüber berichtet hat.

 

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