Auch die Hutweiden gingen in das Eigentum der Gemeinde über. Die Größe der Hutweiden sie wurde den Gemeinden, entsprechend der Urberialfelder, zugeteilt. Die Hutweiden betrugen in Harkau 301,3 Joch zu 1200 Klaftern. Laut"Commassierungs-Grund buch Harkau" (aus dem Jahre 1854) und des Absonderungsvertrages von Harkau gibt laut "abgeschlossenen Vergleich auf die vormalige Herrschaft nach jeder Ansässigkeit sieben Joch Weide und außer dieser Gebühr sechs Joch Geschenk für Friedhof, Baumschule und andere Gemeindezwecke". Zusammen erhielt Harkau von der Stadt 367,2 Joch zu je 1200 Quadratklafter.
 
Die Hutweiden wurden in Harkau noch einige Jahre als gemeinsame Viehweiden gehalten, aber bei der "Commassierung" (= Flurbereinigung) im Jahre 1884 wurden sie aufgeteilt, da die Landwirte sich statt der Weidenwirtschaft auf die viel intensivere Stallwirtschaft umstellten und auf den Feldern vermehrt Klee, Luzerne und Futterrüben anbauten. "Hutweiden", Gemeinschaftsweiden gab es früher überall dort im Hotter (in der Gemarkung), wo bis 1946 die "Hutweidenäcker" waren, z. B. hinter der Heidmühle, die Kogelhutweiden (am Fuß des Kogelberges), beim Distelspitz usw. Der Weg von der Neckenmarkter-Straße zum Distelspitz war deshalb so breit, weil die Tiere auf ihm zur Weide getrieben wurden.
 
Quelle:"Harkau - mein Heimatdorf ",
die Geschichte eines deutschen Bauerndorfes in Westungarn
Andreas Schindler (1987)