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Nachruf

Katharina Feldes ist im Jahr 1932 als zweites Kind der Eheleute Gottlieb Brand
und Elisabeth geborene Kranixfeld in Agendorf geboren.
 
Ihre Kindheit verbrachte sie noch relativ unbelastet, obwohl der Kriegsausbruch sicher auch für sie ein einschneidendes Erlebnis war. Aber die Kindheit endete jäh als Katharina 12 Jahre alt war, da ereilte sie und ihre Familie ein großer Schicksalssschlag: ihr Vater verstarb und hinterließ eine Witwe mit vier Kindern, das jüngste erst wenige Monate alt. Katharina musste die Mutter unterstützen und Pflichten und Verantwortung übernehmen.
 
Zwei Jahre später ein erneuter Einschnitt im Leben von Katharina: die Familie musste 1946 die Heimat verlassen, gemeinsam mit vielen Verwandten und Freunden wurden sie aus Wandorf vertrieben - in eine vollkommen ungewisse und unsichere Zukunft.
 
Die Familie landete in Schwäbisch Gmünd, der Neuanfang in einem anderen Land mit einer anderen Sprache war sicher schwer, zumal im damals zerbombten Deutschland Wohnungsnot herrschte und die Menschen hungerten - da waren die "ungarischen" Flüchtlinge nicht immer willkommen.
 
Im Jahr 1948 heiratete die Mutter von Katharina erneut - den Bruder ihres verstorbenen Mannes - der drei Kinder mit in die Ehe brachte, die sich zu Katharinas drei leiblichen Geschwistern gesellten. Das Ehepaar bekam dann noch zwei Kinder, so dass sich Katharina plötzlich in einer kinderreichen Familie wiederfand. Ihre Jugend konnte sie nicht genießen, musste sie doch in der Familie tüchtig mit anpacken. Aber nicht genug der Schicksalsschläge - Katharinas Stiefvater verstarb im Jahr 1955 mit nur 55 Jahren, auch damit musste die große Familie klar kommen.
 
Katharina lernte ihren zukünftigen Mann, Josef Feldes -  der ebenfalls ein Vertriebener war, kennen und lieben - im Jahr 1951 wurde geheiratet. Sie gründete ihre eigene Familie und die Kinder Andreas, Erwin und Carola wurden geboren - das waren die glücklichen Jahre für Katharina! Leider verstarb ihr Mann überraschend im Jahr 1993.
 
Neben den Aufgaben in der Familie hat sich Katharina immer dafür interessiert, wie es ihren Landsleuten ergangen ist und sie hat aufmerksam verfolgt, was in ihren Heimatorten - in Agendorf und in Wandorf - passiert ist. Mehrmals reiste sie in die alte Heimat und traf dort die ehemaligen Klassenkameraden, besuchte Verwandte und fühlte sich dort immer zurückversetzt in ihre Kindheit und Jugend. In der neuen Heimat in Deutschland, nahm sie an vielen Treffen der vertriebenen Agendorfer und Wandorf teil und war dort ein fester Bestandteil. Auch waren die Musik und das Tanzen ihre große Leidenschaft, besonders die Musik von der Burgenlandkapelle stand hoch im Kurs bei ihr.
 
Katharina hinterlässt ihre Kinder, 7 Enkelkinder und  3 Urenkel, die sie schmerzlich vermissen werden. In unseren Herzen und unserer Erinnerung lebt sie weiter!
 

 

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